Jahn-Chronik

1. Die Vereinsgründung 1904 und die Zeit bis zum Kriegsende des 1. Weltkriegs 1914/1918

Am 1. Februar 1904 wurde unser Verein als Turnverein Jahn Forchheim gegründet.

Die vorausgehende 1. Versammlung fand am 26. Januar 1904 im Gesellenhaus, dem heutigen Kolpinghaus, statt. Dabei wurden die Statuten mit 10 Paragrafen, die meisten mehrfach untersteilt, besprochen, festgelegt und beschlossen. Unter der Leitung des "legendären" Turnvaters Hans Hofmann waren 30 aktive, ehemalige Mitglieder des seit 1861 bestehenden ältesten Turn- und Sportvereins Forchheim, des TV 1961 Forchheim, zusammengekommen und gründeten den Turnverein Jahn Forchheim. Der neue Turnverein trat dem SÜD-Oberfränkischen Turngau bei.

Die Leitung des Vereins ist dem Turnrat übertragen worden, an dessen Spitze 1. Vorstand, unterstützt vom 1. und 2. Turnwart, dem Säckelwart (Kassier), Schriftwart, Zeugwart und den vier Beisitzern, zwei Aktiven und zwei Passiven standen.

Am 7. Februar 1904 wurde folgende erste Vereinsführung an den Stadtmagistrat Forchheim vom TV Forchheim gemeldet:

1. Vorsitzender: Moritz Neubert1. Turnwart: Hans Hofmann
2. Turnwart: Karl Weiß
Kassier: Paul Kießling
Schriftführer: Johann Trumer
Zeugwart: Konrad Purucker
2 aktive Ausschussmitglieder (Beisitzer): Guth und Goller
2 passive Ausschussmitglieder: Vogel und Thierbeck

Als Vereinslokal wurde das Gesellenhospiz (Kolpinghaus) gemeldet.

Die erste, gedruckte und als Heftchen zusammengefasste Vereinssatzung wurde von der Forchheimer Druckerei F. A. Streit hergestellt. Man sprach damals vom Grundgesetz des Turnverein "Jahn" Forchheim.

Es war in 10 Paragrafen unterteilt.

In § 1 legte man Name, Sitz und Zweck des Vereins fest:

"Der unter dem Namen Turnverein Jahn in Forchheim bestehende Verein erstrebt durch Förderung und Verbreitung von Leibesübungen eine möglichst allseitige Ausbildung und Stärkung des Körpers als Mittel zur sittlichen, heiteren Lebensäußerung. Alle politischen Parteibestrebungen sind ausgeschlossen. Der Verein ist Mitglied der deutschen Turnerschaft."

Mit dem Turnverein Jahn besaß die Stadt Forchheim nunmehr drei Turn- und Sportvereine, denn ein Jahr vor der Jahn Gründung wurde der aus der Arbeiterbewegung hervorgehende Arbeitersportverein (heute ATSV Forcheim), der später auch "Freie Turner" hieß, ins Leben gerufen. Hierzu schreibt bzw. zitiert Helmut Schwarz in seinem Werk "Forchheim im Industriezeitalter 1848 - 1914: "Die Vereinsmeierei ist hier der Organisation (gemeint ist die Sozialdemokratie bzw. Arbeiterbewegung) sehr hinderlich; unter etwa 8.000 Einwohnern existieren 103 Verein, sodass auf 5 Häuser ein Verein kommt." So klagten Forchheim Genossen 1904 über die Schwierigkeit (...) mehr Arbeiter für die politische und gewerkschaftliche Organisiation zu gewinnen (...) zu diesen Organisationen wurden auch die zumindest vordergründig nicht politischen Vereine gezählt, die dazu beitrugen, eine eigenständige Arbeiterkultur aufzubauen: Arbeitergesangs- und -sportvereine."

Der TV 1861 und TV Jahn waren für alle (... §2: der einen guten Ruf besitzt ...) Bürger und Berufe offen und im übrigen den Grundsätzen der Deutschen Turnerschaft und des Turnvaters F. L. Jahn (1778 bis 1852) auch nach dem 2. Weltkrieg noch verbunden. Deshalb ein paar Sätze zum berühmten Turnvater Jahn:

Die historische Bedeutung des Jahns als Mitschöpfer der Turnbewegung ist unbestritten. Darüber hinaus war er einer der "Feuerköpfe" für die nationale Idee, ein Streiter für die Deutsche Einheit. Das Leben von Friedrich Ludwig Jahn ist oft falsch gedeutet und missbraucht worden. Für seine Überzeugung wurde er ohne Anklageerhebung zu fünf Jahren Festungshaft verdammt. Sein bewegtes Leben, sein mutiges Eintreten für hohe Ziele, aber auch seine Irrwege und der Kampf mit seinen Widersachern, kann auch heute noch, natürlich zeitgemäß betrachtet, von Wert sein.

Alle Turner schwor Jahn auf die Wort "f.f.f.f." ein:
- mit frischem Lebensgefühl ein Leben lang streben;
- sich frei halten von der Leidenschaft Drang, von des Vorurteils Druck und des Daseins Ängsten;
- fröhlich die Gaben der Vorsehung genießen;
- fromm ihre Pflichten erfüllen und endlich das Letzte, den Heimgang.

Wie aus den Versammlungsniederschriften und auch Berichten von Gründungsmitgliedern zu entnehmen ist, war der Turn- und Spielbetrieb des Vereins trotz völlig unzulänglicher Übungsstätten sehr rege. Geräteturnen, aber auch schon Leichtathletik, Fußball, Sommerspiele (z. B. Faustball) und Schwimmen standen beim TV Jahn auf beachtlicher Höhe. Die geleistete Breitensportarbeit war ausgezeichnet.

Auf allen Bayerischen Turnfesten war der Jahn neben hervorragenden Einzelkämpfern mit einer Vereinsriege vertreten: Zu den Turnfesten in Kempten, Ingolstadt, Würzburg, Augsburg, Regensburg, Bamberg, Nürnberg und Schweinfurt fuhren die Jahn-Aktiven zwischen 1905 und 1914.

Dann folgte der 1. Weltkrieg und schlug dem Verein schwere Wunden. Viele der besten Turner und Sportler fielen. der 1. Vorsitzende Anton Rupprecht (von 1913 - 1914), Sieger im 5-Kampf auf dem Deutschen Turnfest in Leipzig war leider auch unter den "auf dem Felde der Ehre", wie man damals (wohl zu Unrecht) sagte, Gefallenen. Je länger der Krieg dauerte, desto mehr erlahmte das Sportgeschehen im Verein, obwohl sich Oberturnwart Hans Hofmann auch während der schweren Kriegsjahre größte Mühe gab, wenigstens den Übungsbetrieb mit der Vereinsjugend notbehelfsmäßig aufrecht zu erhalten.

2. Die Zeit nach dem 1. Weltkrieg bis zum Jahre 1933 (der sogenannten "Machtergreifung")

Es waren die 1. Vorstände Hans Rahm (1917 - 1921), Hermann Schmeißner (1921 / 1922), Hans Hofmann (1923), der langjährige 1. Turnwart (später Oberturnwart genannt), die nach Kriegsende die Zügel in die Hand nahmen und das Vereinsleben sowie das Sportgeschehen wieder ankurbelten. Schon nach kurzer Zeit ging es wieder aufwärts und das Turnen (vor allem Geräteturnen), aber auch die Leichtathletik, der Fußball und die Sommerspiele erreichten schnell wieder Vorkriegsniveau. Besonders die Turner und Leichtahtleten waren im so genannten Turngau und auf Bezirksebene geachtete sportliche Gegner. Sie erzielten so manchen Meistertitel. Beispielhaft für viele Erfolge sei die 4 x 100 m Staffel des TV Jahn in der Besetzung Gustl Simon, Kaspar Ochs, H. Fuchs und Arnold genannt, die 1929 beim Bayerischen Turnfest 1. Sieger wurden.

Das Turnen und die Leichtathletik profitierten auch davon, dass Oberturnwart Hofmann insbesondere während der Fußballsperre alle aktiven Spieler zur Teilnahme am Turnen und der Leichtathletik verpflichtete. Die beiden 5-Kampf Sieger beim Deutschen Turnfest in München, Fritz Hofmann und Georg Müller waren ebenfalls Spieler der 1. Fußballmannschaft des TV Jahn, in der auch OTW Hofmann mit 4 Söhnen spielte; und zwar in einer Spielklasse, die der heutigen Bayernliga / Landesliga entspricht.

Zwei wichtige Ereignisse in den 20er-Jahren bestimmten die Geschichte des Jahn in dieser Zeit: Ein seit langer Zeit ersehnter Wunsch ging 1926 in Erfüllung, nämlich die Übungsstunden in einer zeitgemäßen, einwandfreien Turnhalle mit anschließender Sportanlage abzuhalten. Unter der Leitung des seinerzeitigen ersten Vorstandes und späteren Ehrenvorstandes Josef Panzer (1. Vorstand 1923 - 1933) wurde die vereinseigene Jahnturnhalle zwischen 1924 - 1926 geplant und gebaut.

Tag für Tag stellten sich an die hundert Mitglieder ehrenamtlich zum Bau der Turnhalle an der Jahnstraße zur Verfügung. Mit nur 100 Reichsmark in der Kasse wurde der Bau begonnen, Spenden kamen hinzu und Forchheimer Firmen stifteten Gerät und Material. An diesem gemeinnützigen und ehrenamtlichen errichteten Werk mögen sich die jetzige und spätere Generation erinnern und ein Beispiel nehmen.

Mit der eigenen Turnhalle entwickelte sich der Übungsbetrieb enorm. Vereinsriegen bis zu 32 Mann - und in einigen Jahren noch mehr - fuhren zu den Bayerischen Turnfesten nach Augsburg, Regensburg, Bamberg, Nürnberg und Schweinfurt. In den 20er-Jahren bis zum Kriegsbeginn des 2. Weltkriegs verzeichnete auch das Frauenturnen unter Leitung des Lehrers Josef Wagner einen großen Aufschwung. Josef Wagner war von Jugend an ein begeisterter, sehr guter Turner und Vorturner.

Das zweite in dieser Zeit bestimmende Ereignis, brachte dem Verein einen schweren Rückschlag, der besonders die Fußballabteilung betraf: Im Jahre 1924 erfolgte durch die Deutsche Turnerschaft die Trennung des Turnens von den anderen Sportarten, vor allem Fußball. Die Folge war, dass die besten Fußballer des TV Jahn, aber auch der Fußballabteilung des TV 1861 ihre Vereine verließen und die Sportvereinigung Forchheim gründeten. Man wollte die bisherige, höhere Spielklasse erhalten. Die Sportvereinigung war nach dem FC Germania 08 (gegründet 1908) der fünfte Sportverein in der Stadt Forchheim. Die Sportvereinigung hatte bis 1945 die beste Fußballmannschaft Forchheims. Später schloss sich der TV Jahn und andere wieder dem Bayerischen Fußballverband an, erreichten aber nicht mehr die alte Leistungsstärke.

Die Sportanlage der Sportvereinigung Forchheim war am Kanalhafen, dem Platz des heutigen Zentral-Einkaufszentrums und bestand aus dem Fußballplatz, einem Holzhaus mit kleinen Umkleiden und einem großen Bretterzaun. Das Vereinslokal war in der Bamberger Straße, die 7-Türme-Gastwirtschaft von Ernst Seuberth.

Es gab Fußballer, die zwei Vereinen und Verbänden angehörten. So spielte z. B. Georg Greif beim Polizeisportverein München in der zweithöchsten und im Handball in Bayerns höchster Klasse als Torwart und beim TV Jahn meist als Mittelstürmer mit Georg Wetzel, Anton Gerstner, Hans Schneiderbanger, Heinrich Nagengast, Hans Gath, Georg Kern zusammen, um nur einige zu nennen. Nicht vergessen darf man den Oberturnwart Hans Richter, der eine hervorragende Jugendarbeit, in den 20er-Jahren im Turnen, aber auch später bis in die 50er-Jahre im Fußballbereich leistete.

Gerade in den Jahren bis zu sogenannten Machtergreifung war das Vereinsleben sehr ausgeprägt. Die Jahnhalle war das unbestrittene und äußerst gut besuchte Zentrum des Vereins. Vor allem auch die damalige Wander- und Theaterabteilung tat sich hervor. Ausflüge in die Fränkische, wie z. B. zum Walberla, Nachtwanderungen in die nähere Umgebung wurden organisiert. Daneben führte man die verschiedensten Veranstaltungen in der Halle durch, die schon immer auch gesellig genutzt wurde. Tanz, Konzerte, Theater und vieles mehr fanden statt. 1930 spielte Jahn´s Theaterabteilung das Stück "Verlobung auf der Alm" und im selben Jahr führte man auch eine Operette auf: "Im weißen Rösslam Wolfgangsee".

Der Sport in den verschiedenen Abteilungen und das gesellige/gesellschaftliche Leben beim TV-Jahn war intakt bis hin zum Jahre 1933.

3. Die Zeit des 3. Reiches bis zum Ende des 2. Weltkrieges 1945

In den Jahren 1933 bis 19339, dem Beginn des 2. Weltkriegs mit seinen verheerenden Folgen für alle Bereiche des menschlichen Lebens änderte sich zunächst nicht viel, obwohl die alles beherrschende NSDAP versuchte, in alle Bereiche einzugreifen und Einfluss auch auf die Turner und Sportler zu gewinnen. So war es nicht verwunderlich, dass unser damaliger, konservativer und christlich gesinnter 1. Vorstand, der Erbauer der Jahnhalle Josef Panzer "mit sanftem Druck" abgelöst und durch ein Parteimitglied ersetzt wurde. Ernst Stalbaum, aus Sachsen stammend, führte den Verein während der gesamten Nazizeit als ein der Partei willkommener 1. Vorstand (von 1933 - 1945). Er war aber alles andere als ein indoktrinierter verbohrter Parteimann, sondern hat dieser schrecklichen Zeit auch den überwiegend anders denkenden Mitgliedern des Jahn geholfen und vor Verfolgung, Verhaftung oder anderen Strafen gerettet. Deshalb wurde er auch beim 50-jährigen Vereinsjubiläum gerade auf Vorschlag von ehemaligen USPD und SPD-Mitgliedern des TV Jahn zum Ehrenvorstand ernannt.

Die große Masse der Jahnmitglieder war christlich, konservativ eingestellt. Das bezeugen nicht nur Gespräche mit Zeitzeugen, sondern auch die Mitgliederlisten, die nach 45 bei der Wiederbegründung der herrschenden US-Militärregierung vorgelegt werden mussten und die keine "Belasteten" enthielten, aber zu 90 % Personen, die während des so genannten 3. Reiches bereits dem Verein angehörten. Der verbrecherische Führer A. H. (und andere Parteigrößen) hat die Jahnhalle übrigens nie betreten, sondern hielt nur einmal in Forchheim eine Rede (1931) in der 1861-Turnhalle, die nach dem Bau der Jahnhalle entstand.

Nach Kriegsbeginn wurde alles anders. Alle wehrtüchtigen Turner und Sportler mussten in den Krieg ziehen, Sport und Geselligkeit wurden so gut es ging aufrecht erhalten. Viele Jahnler, Turner und Sportler sind gefallen.

Die Besatzungsmacht (US Military-Government) übernahm nach Kriegsende die Führung und Verwaltung auch in Forchheim. Deutschland hatte bedingungslos kapituliert. "Entnazifizierungsprozesse" mit so genannten Spruchkammern befanden über die Bürger, ihre Einstellung und Taten während der Nazischreckensherrschaft. Über ein Jahr war die Jahnhalle durch die Besatzungstruppen in Beschlag genommen. Vieles kam abhanden, große Schäden wurden verursacht. Die wunderschöne Vereinsfahne des TV Jahn ist während dieser Zeit verschwunden.

4. Wiederbeginn 1946 bis Ende der 60er-Jahre

Ab dem Jahre 1946, nachdem viele aus Kriegsgefangenschaft heimgekehrt waren, fanden sich bei den Vereinen (TV Jahn und SpVgg) treue, unentwegte Mitglieder zum Wiederaufbau zusammen und brachten das Vereinsleben nach mühevoller Aufräumarbeit wieder in Gang.

Bereits Mitte 1946 fanden erste Fusionsgespräche zwischen Vertretern der beiden Vereine statt. Am 31. August 1946 schlossen sich der TV Jahn Forchheim und die Sportvereinigung zur Sportvereinigung Sportvereinigung Jahn e. V. Forchheim zusammen. Der Antrag auf Zulassung wurde am 21. Juli 1947 gestellt. Es entstand der Großverein mit 1.000 erwachsenen (exakt 993) Mitgliedern und zusätzlich rund 500 Jugendlichen. (Vollmitglieder und Jugendliche gemäß § 2 der Satzung). Diese Fusion hielt bis heute! Die gewählte Vorstandschaft musste "an Eidesstatt" schriftlich erklären, dass die Mitglieder nicht unter das Gesetz der Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus fallen.

Der neue Großverein wurde dem Bayerischen Landessportverband München angeschlossen. Die Lizensierung war vorher von der zuständigen deutschen Behörde und der US-Militärregierung erteilt worden.

Als 1. Vorstand wurde am 31.08.1946 Georg Wetzel (später Ehrenvorsitzender und auch 3. Bürgermeister von Forchheim) gewählt. Josef Ross wurde 2. Vorstand, Georg Eckstein Kassier, Karl Schüpferling Schriftführer. Daneben wurden der Spielausschussvorsitzende (Fußball) Richard Ross, Jugendleiter (Fußball) Willi Heinlein, Wirtschaftsführer Franz Kramer, Oberturnwart Johann Kotz, als Beisitzer Georg Greif und Hans Persau bestimmt.

Als Übungsleiter (heute den Abteilungsleitern entsprechend) sind gewählt worden:
Damenturnen: Maria Schumm; Schwimmen: Willi Steinlein; Leichathletik: Andreas Körber; Tischtennis: Baptist Müller.
Als Bürgen wurden eingesetzt: Georg Trautner, Ulrich Hofmann, Andreas Amtmann, Theodor Dewald und Kurz Beissert.

Mit dieser Vorstandschaft, rund 1.500 Mitgliedern, einem ausgewiesenen Guthaben von 171.533,79 RM minus 30.000 RM Hypothekenschulden und fünf Sportabteilungen begann der Neuanfang.

Nach 1945 setzte der Zustrom der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen auch nach Forchheim ein. Die Einwohnerzahl der Stadt verdoppelte sich. Die Vereine profitierten davon enorm. Neue Mitglieder, darunter ganz hervorragende Sportler stießen zu den Forchheimer Vereinen. Neue Abteilungen wurden gegründet, von denen es heute einige nicht mehr gibt. So hatten wir ab etwa 1947/48 eine Boxabteilung, Wanderabteilung, Herren und Damen Feldhandballabteilung, kurz später die Tennisabteilung, den Spielmannszug und die Feldhockeyabteilung neben Fußball, Faustball, Schwimmen, Leichtathletik, Gymnastik, Turnen (Damen-, Kinder- und Herrenturnen) und Tischtennis. Dann einige Jahre / Jahrzehnte später noch Volleyball, Badminton und kurzzeitig Basketball. Wenn auch der Fußballsport immer mehr dominierte, bekannte sich die SpVgg Jahn e.V. schon immer - auch heute noch - zum Breitensport und zur Jugendarbeit.

Die Zuschauerzahlen ab 1947 und vor allem in den 50er-Jahren waren enorm. 3.500 Zuschauer bei einem Punktspiel (z. B. 2. Amateurliga) waren damals keine Seltenheit.

1947 hatte die SpVgg Jahn wohl eine der besten Mannschaften, die je in Forchheim spielte und ans Tor der damaligen 2. Division anklopfte. Die Altforchheimer Georg Ahlig (Tor), Michael Rösch (Läufer), Willi Heinlein (Mittel-Läufer), Hans Höhlein (Mittelstürmer), Hans Bauer (Halbstürmer) bildeten mit den Neuforchheimern Max Gruschka (Läufer), Otto Brenzke (Halbstürmer, später SpVgg Fürth und 1. FC Nürnberg), "Autola" Conrad (Außenstürmer), Hubert Böhm (Verteidiger), Georg Zippard (Verteidiger) und Karl Tiralla (Außenstürmer) eine überragende 1. Fußballmannschaft.

1952 war die SpVgg Jahn Meister der II. Amateurliga (heute etwa Landesliga) und machte die Aufstiegsspiele zur I. Amateurliga (Bayernliga). Nach verheißungsvollem Auftakt mit einem 4:0 Sieg auswärts gegen die bekannte Bayreuther-Zeitler Elf erlitt das Team viele Verletzungen und verpasste so geschwächt den Aufstieg. Außerdem kam die Trennung in eine Nord- und Süd-Liga ein Jahr zu spät. Zwei Spieler dieser überragenden Truppe, Otto Brenzke und Hans Bauer, gingen in die Süddeutsche Oberliga (damals höchste Liga in Deutschland). Sie waren die ersten aus unserem Verein, die höherklassig spielten. Bis heute sind es aber noch einige andere, wie Adolf Pohl (SpVgg Fürth), Leo Patrikowski (Rot-Weiß-Oberhausen), Ernst Hermann (in die Bayernliga), Christian Springer (1. FC Köln) und Martin Meichelbeck (VFL Bochum).

Seit 1947 bis heute ist die erste Fußballmannschaft der SpVgg Jahn mit nur ganz kurzen Aussetzern (1963 & 2000 - 2003) führend im Fußballsport der hiesigen Region, was dem Verein aber nicht nur Anerkennung, sondern manchmal auch Neid einbrachte. Die SpVgg Jahn führte die so genannte "ewige Tabelle" der Landesliga Mitte an und gehörte von 1994 bis 2000 der höchsten Amateurliga, der Bayernliga an.

Zurück zum Zeitabschnitt 4:
In den 50er-Jahren taten sich aber genau die SpVgg-Jahn Turner hervor. Die Turnerriege war weit über den engeren Turnkreis hinaus bekannt und geachtet und zählte zu den besten Nordbayerns. Viele Turner gingen als Bayrische und Deutsche Turnfestsieger hervor (Turnfest Augsburg und Hamburg). Julius Burkel gewann am 10.04.1954 bei den Bayerischen Meisterschaften den 2. Platz. Julius Burkel und Gregor Gebald, Schmitt, waren bayernweit bekannt. Leiter der 1. Riege war damals Studienrat Schellenberger, ein Meisterturner des TV 1846 Nürnberg.

Beim Feldhandball war die Mannschaft des VFB Forchheim führend und besser als die Mannschaft der SpVgg Jahn. Bei den Damen war dies aber umgekehrt. Die überragende Handballspielerin der SpVgg Jahn Handballerinnen war Hedi Greif, die Frau des späteren 1. Vorstandes und Ehrenvorstandes Georg Greif, die früher bei St. Georg Hamburg in der Oberliga spielte und für die SpVgg Jahn-Damen auch die meisten Tore erzielte. Selbst die Damen des 1. FC Nürnberg wurden auf dem Jahnplatz geschlagen.

Die Handballabteilung ging aber mangels Nachwuchs alsbald wieder ein. Die Handballerinnen wie Torfrau Gunda Kraus, Mitzi Seubert, Ilse Hermann, Gisela Sengerleitner, Hedi Greif, Leni Gebald (Schellenberger), Gisela Krieg, Anni Glaser, Margot Dormann, Ilse Kreps, Marianne Kupfer, bleiben unvergessen.

Ähnlich wie beim Handball lief es bei der ehemaligen Boxabteilung, die 1948 gegründet wurde. Sie startete vielversprechend, verlor aber die besten Kräfte (wie z. B. Püttrich) durch Abwanderung und ging nach 3 Jahren wieder ein.

Der Höhepunkt im Bereich Leichtathletik war der Gewinn der Bayerischen Meisterschaft 1957 in der Olympischen Staffel zu Bamberg. Die Sieger der SpVgg waren "Monni" Lauger, Gerd Faulhaber, Lothar Langenbuch und Leo Seelmann.

1951/52 wurde die alte Jahnturnhalle erweitert und umgebaut. Für Großveranstaltungen waren vor allem die Garderoben- und Toilettenanlagen zu klein. Mit der Unterstützung vieler, rühriger und ehrenamtlich arbeitender Mitglieder gelang ein großzügiger Aus- und Erweiterungsbau, der als sehr gelungen und harmonisch an den Altbau angepasst bezeichnet werden darf.

Das stellten auch 1954 beim 50-jährigen Vereinsjubiläum alle Gäste aus nah und fern heraus. Das 50-Jährige feierte man damals von Samstag 14.08.1954 bis Sonntag, 22.08.1954 mit täglichen sportlichen Wettkämpfen der verschiedenen Sportarten, Festgottesdienst und der Einweihung des Ehrenmales für alle Toten und Gefallenen des Vereins und einem großen Festabend, dem noch ein Festball folgte.

Rudi Sedlmeier (nach ihm benannt ist die Rudi Sedlmeier Halle in München), der Präsident des BLSV, ein persönlicher Freund und Bekannter des damaligen ersten Vorstands Georg Greif aus seiner Münchener - Zeit, war persönlich zum großen Festabend aus München angereist.

Neben den vielen sportlichen Ereignissen, Höhepunkten und Erfolgen der Jahre 1945 - 1962 darf man die geselligen Höhepunkte nicht vergessen, wie z. B. die Auftritte unseres Spielmannszuges oder die großartigen Bälle in der Halle mit so bekannten Kapellen, wie "Melodie und Rhythmus" oder sogar "Max Greger".

Ein wichtiges Ereignis Anfang der 50er-Jahre war natürlich die Gründung unserer Tennisabteilung, die Jahr für Jahr wuchs und sich zu einer blühenden Abteilung des Hauptvereins entwickelte.

Ebenfalls 1950 wurde unsere Fußball-AH gegründet, die bis heute eine wichtige, tragende Abteilung des Vereins ist, aus der die meisten Funktionäre, wie Vorstände bis hin zum Hauptkassier hervorgingen. Sie pflegen bis heute auf vorbildliche Weise Geselligkeit und Kameradschaft und bringen sich immer wieder als Helfer im Wirtschaftsbetrieb ein.

1963 waren unsere Fußballer in die A-Klasse abgestiegen und spielten allerdings nur ein Jahr lang mit dem VFB, FC Burk und der Germania in einer Klasse. Dann kamen Hans Bauer und Adolf Pohl von der SpVgg Fürth zusammen mit Robert Dürr und Werner Schreiner. Es entstand sofort wieder eine Meistertruppe, die von der A-Klasse bis zur Landesliga aufstieg. Hans Bauer fungierte als Spielertrainer, Hubert Böhm und der ebenfalls ausgezeichnete Spieler Josef Nagy waren dabei. Drei Pohl-Brüder spielten in dieser Zeit in der 1. Fußballmannschaft, Hans, Adolf und Heinrich. Rainer Kestler, Klaus Schneider, Adolf Dötzer und "Bill" Schätzer waren ebenfalls im Landesligateam.

Leider dauerte der Landesliga-Höhenflug nur eine Spielsaison und es ging mit wechselhaften Erfolgen weiter. Dr. Franz Schürr, der spätere 1. Vorstand, stand damals in den 60ern ebenfalls im ersten Fußballteam der SpVgg Jahn. In der Saison 69/70 stand man dann zur Winterpause an letzter Stelle und drohte abzusteigen. Herbert Heldmann wurde als Spielertrainer verpflichtet, ein Erlanger Bayernligaauswahlspieler. Die SpVgg Jahn wurde noch Fünfter und es sollte weiter aufwärts gehen. Eine langjährige Landesligazeit wurde eingeläutet.

5. 70er-Jahre bis zum Bau der Jahn-Kulturhalle Forchheim 1980

Große Freude herrschte, als es unserer 1. Fußballmannschaft gelang, wieder in die Landesliga aufzusteigen. Das Aufstiegsspiel auf dem Platz der SpVgg Erlangen wurde gegen VFL Nürnberg 2:0 gewonnen. Die Fußballbegeisterung nach diesem Aufstieg war riesig groß. 1.400 zahlende Zuschauer kamen im Durchschnitt zu den Heimspielen an den Jahnplatz. Die Meistermannschaft wurde durch wenig Neuzugänge ergänzt. Prominentester war Herbert Wiatkowski, der später auch Landesligatrainer und Fußballabteilungsleiter in der Bayernliga war.

Von 1971 bis 1978 spielte die SpVgg Jahn in der Landesliga Mitte, danach ein Jahr Bayernliga und ab der Saison 1979/80 wieder in der Landesliga. Unter Trainer Nandl Wenauer, dem Ex-Nationalspieler aus der Meistermannschaft des 1. FC Nürnberg konnte unser Team das Aufstiegsspiel in Langenzenn gegen den TSV Abensberg mit 2:1 gewinnen.

1977 feierte der Spielmannszug sein 25-jähriges Bestehen.

Unsere Faustballabteilung pflegte schon immer auf vorbildliche Weise Kameradschaft und Geselligkeit. Für sie und ihren langjährigen Abteilungsleiter Willi Grüner ist bis heute die Jahnhalle Begegnungsstätte. 1978 gab es auch einen sportlichen Höhepunkt. In Linz (Österreich) wurde unsere Faustballmannschaft bei einem internationalen Turnier Zweiter und verlor das Endspiel denkbar knapp in der Verlängerung gegen Königsbrunn (bei Augsburg). Damals spielten Hans Giehl, Willi Grüner, Günter Malzer, Gerhard Tinkl, Friedrich Kalb, Josef Deckert und Klaus Reitsam.

Unsere Faustballer nahmen Ende der 70er Jahre noch am Punktspielbetrieb mit zwei Mannschaften teil und wurden z. B. 1978 Meister der A-Klasse. 1979 hatte die SpVgg Jahn viel Faustballmannschaften.

Am 01.07.1979 übergaben wir unser Sportgelände II an der Bayreuther Straße an den FC Germania 08 und erhielten dafür einen zweiten Sportplatz an der F. L. Jahnstraße. So wurde die Existenz der Germanen gesichert und unser Übungsbetrieb an einer Stelle zusammengefasst, außerdem eine Flutlichtanlage sowie ein Gerätehaus errichtet.

1979 reiften die Pläne, die alte Jahnhalle zur Forchheimer Stadt- und Kulturhalle aus- und umzubauen. Verträge mit der der Stadt Forchheim und dem Landkreis wurden geschlossen.

Unseren Hallensportbetrieb mussten wir in die neu gebaute Gymnasium- Dreifach-Turnhalle verlegen, wofür wir seither ein Erstbelegungsrecht haben. Die Jahnkulturhalle Forchheim, wie die Jahnhalle ab jetzt hieß, sollte nur noch kulturell und gesellig genutzt werden. Seit 1966 bis 1973 führte Georg Greif den Verein als 1. Vorstand, ab 1973 folgte ihm Dr. Franz Schürr, der bis 1977 dieses Amt ausübte.

Der Verein hatte Ende der 70er-Jahre über 1.800 Mitglieder.

6. Die 80er-Jahre

Seit 1979 spielte die 1. Fußballmannschaft bis 1985 in der Landesliga, stieg dann ab, aber nach wiederum nur einem Jahr Bezirksliga mit Trainer Ulli Pechthold sofort bei einem Punkteverhältnis von 61:7 wieder in die Landesliga auf. Dort verblieb das Team bis 1994, dem Aufstiegsjahr in Deutschlands und Bayerns höchste Amateurliga, die Bayernliga.

In den 80er-Jahren spielten so viele, überragende Fußballer beim Jahn, sodass eine Aufzählung der vielen bis heute noch bekannten Namen den Rahmen dieser Chronik sprengen würde.

Im Jahre 1977 übernahm Peter Greif erstmals den 1. Vorsitz im Verein und blieb in diesem Amt bis Ende 1988. Dann folgte Michael Scherer, den den Verein als 1. Vorstand von 1988 bis 1995 führte. Dann löste ihn wieder Peter Greif ab.

Wir müssen in dieser Chronik auf jeden Fall die jahrzehntelange Tätigkeit der Ehrenmitglieder Fritz Keltsch (Schatzmeister), Konrad Dötzer (2. Vorstand), Georg Lauger (3. Vorstand & Hauptkassier) und Michael Kreß erwähnen, die u. a. ein Jahr hindurch täglich beim Hallenbau ehrenamtlich arbeiteten. Sie waren und sind, genau wie die langjährigen Wirtschaftsführer Hans Lang sowie Helga und Andreas Hofmann und die heutigen Wirtschaftsführer Rita und Nikolaus Erlwein, echte Vorbilder uneigennütziger Vereinstätigkeit.

Im Mai 1980 bekam die SpVgg Jahn eine Volleyballabteilung. Die erste Mannschaft bestand aus erfahrenen Spielern, wie die Ex-Bayernligisten Wolfgang Schmidt und Siggi Neuwirth sowie Rudi Greif, Walter Keltsch und Manfred Just und talentierten Spielern aus der von Rudi Greif gegründeten Kirchehrenbacher Volleyballmannschaft (Uli Stelzner, Jürgen Schneider und Elmar Geier). Die Volleyballer stiegen in den folgenden Jahren bis in die Landesliga auf.

Anfang / Mitte der 80er-Jahre spielte die SpVgg Jahn im Fußball, Tischtennis und Volleyball jeweils in der Landesliga und die zweite Fußballmannschaft höher als alle anderen Forchheimer Vereine in der damalige A-Klasse. Daneben waren die Leichtathleten, der Spielmannszug, die Tennismannschaften und die Fußball-AH sehr erfolgreich.

Mit einem Festakt am 9. Januar 1981 konnte die neue Jahn-Kulturhalle Forchheim eingeweiht werden. Kurze Zeit später zogen unsere Hallensportler in die neue Gymnasium-Dreifach-Turnhalle ein.

1981 gründete Willi Meyer eine Damenhandballabteilung, die leider nur einige Jahre erhalten werden konnte. Unsere Tischtennisabteilung nahm unter der sehr erfolgreichen Leitung unseres leider viel zu früh verstorbenen Heinrich Betz auf über 125 Aktive zu.

1981 feierte unsere Damengymnastiktruppe mit ihrer langjährigen Leiterin Helga Gutschmann das 15-jährige Bestehen.

Die Jahn Kulturhalle Forchheim ist seit der Einweihung bis auf den heutigen Tag zum Wohle der Bevölkerung in der Stadt und im Landkreis Forchheim stets gut besucht, ein echter Mittelpunkt des kulturellen und geselligen Lebens in der hiesigen Region.

Leider kam der Ausbau der Halle viel teurer als vorgesehen, letztendlich auf rund 2.800.000 DM, wobei die Eigenleistungen von rund 200.000 DM nicht eingerechnet sind. Stadt und Landkreis finanzierten aber nur bis 2,3 Mio. DM mit. Auf dem Rest blieb der Verein sitzen und musste zusätzlich ca. 30.000 DM im Jahr an Hallenbenutzungsgebühren für die Gymnasiumturnhalle bezahlen.

Da damals die Sportförderung in Forchheim nach Ansicht aller Vereine nicht gerade üppig war, vergleicht man sie mit umliegenden Städten, gab es natürlich Auseinandersetzungen mit den Stadtgewaltigen. Dabei übte die SpVgg Jahn mit ihren beiden Vorständen Heribert Lipski und Peter Greif eine Vorreiter Rolle aus, die ihnen viel Ärger einbrachte. Außerdem hatte der Verein jetzt beträchtliche Verbindlichkeiten, der nachweislich vor dem Umbau schuldenfrei war. In späteren Jahren wurde die Sport- und Kulturhallenförderung stark verbessert, bis eine angespannte Haushaltslage 2004 wieder erhebliche Abstriche vorsieht.

1983 fand das erste Länderspiel in Forchheim statt. Unsere Volleyballer organisierten das Länderspiel im Damenvolleyball zwischen der Deutschen und der Holländischen Nationalmannschaft. Die Gymnasiumhalle war bis auf den letzten Platz besetzt.

Im gleichen Jahr lud unser Spielmannszug zum zweiten Internationalen Folklorefestival ein. Gruppen aus Schweden, Finnland, Holland und Polen waren zu Gast.

1984 trafen sich alle Forchheimer Sportvereine in der Jahnhalle, um gemeinsam bessere Voraussetzungen in Forchheim für den Sport zu erreichen.

Seit Ende der 70er-Jahre und die ganzen 80er-Jahre hindurch bewirtschaftete der Verein einen Annafestkeller, den Schäffbräukeller, bis der Besitzer, das Brauhaus Forchheim aufgab.

1985 zählte die SpVgg Jahn 1.850 Mitglieder und unterhielt 12 Sportabteilungen, nachdem 1982/83 Basketball und Volleyball hinzukamen.

Seit Ende der 70er-Jahre wurde der Verein vom damaligen Sparkassen-Vorsitzenden, Direktor Franz Nett und der Sparkasse auch durch Sponsoring sehr unterstützt.

Der 1. Vorstand Peter Greif, 3. Vorstand H. Böhm, 1. und 2. Vorstand P. Zdravkovic, die Schatzmeister G. Weigel und dann J. Stöhr, die Hauptkassiere A. Schmidt und Peter Stiefler arbeiteten alle in der Sparkasse, sodass man scherzhaft schon vom FC Sparkasse sprach.

1984 bestand dann die LG Forchheim, zwischen dem VFB 1861 und der SpVgg Jahn. Die 4x100m Staffel der LG wurde Bayerischer Vizemeister in der Altersklasse M 40 mit Walter Hübschmann, Prof. Dr. Bert Weber, Heinz Reiprich und Walter Lippert.

1984 wurden im großen Saal 84, im kleinen Saal der Halle 67, also insgesamt 151 Veranstaltungen durchgeführt. Hinzu kamen die vereinseigenen Feste und die Dauervermietung an Bridge-Klub, Liederverein und Weight-Watchers.

Am 14. Februar 1985 unterzeichneten der OB von Traitteur und Peter Greif den so genannten Folgevertrag über die anteilmäßige Deckung der Betriebs- und Investitionskosten für die Jahn-Kulturhalle Forchheim. 5 Jahre hat der Verein bis dahin alleine finanziell "gewurstelt".

Ende 1985 erarbeitete Heribert Lipski, unser damaliger 2. Vorstand den Entwurf einer Geschäftsordnung für den Wirtschaftsrat der Kulturhalle, in dem von da an gut partnerschaftlich zusammengearbeitet wurde.

Beim 60-jährigen Geburtstag unseres Vereins sagte der damalige OB Ritter von Traitteur folgenden Satz: (...) "Nur, wenn es unseren Vereinen gut geht, wird es auch der Stadt und ihren Bürgern gut gehen" (...) angesichts der Hallenbenutzungsgebühren von über 30.000 DM, die unser Verein damals zahlen musste, konnte von "gut gehen" aber keine Rede sein.

Rainer Kestler von unserer Leichtathleten LG gewann 1986 im Bayern Cup für Straßenläufer seiner Altersgruppe; Frau Dr. Birgit Weber erreichte einen beachtlichen 3. Platz beim Straßenläufer Bayern Cup.

Unsere Tennisabteilung nahm ihrerseits unter Abteilungsleiter Günter Siebert stark zu. Er selbst gewinnt bis heute zahlreiche Internationale Seniorenmeisterschaften.

Am 11.03.1988 gab es einen Wechsel in der Vereinsführung. Michael Scherer wurde zum 1. Vorstand, Peter Zdravkovic zum 2. Vorstand gewählt. Michael Scherer hat dann vor allem, was die Honorierung der Kulturhalle durch die Stadt betrifft, viele Verbesserungen erreicht. Außerdem fiel später 1994 der Aufstieg der 1. Fußballmannschaft in die Bayernliga in seine Zeit als 1. Vorstand.

1988 trainierte Herbert Wiatkowski die Landesligatruppe. Ende der 80er-Jahre musste man die Handball- und die Basketballabteilung aufgeben. Die Volleyballer bildeten mit dem VFB 1861 eine VG.

Während etwa 1987 die Zuschauerzahlen beim Landesligafußball noch bei durchschnittlich 1.000 pro Spiel lagen, gingen sie Ende der 80er-Jahre doch deutlich zurück.

7. Von 1990 bis heute

Die ersten Jahre von 1990 - 1993 brachten im Landesligafußball durchschnittliche Ergebnisse, bei den anderen Sportabteilungen konnten die Erwartungen erfüllt werden.

2002 beging unser Spielmannszug seinen 50. Geburtstag, verbunden mit dem 40 Internationalen Folklore Festival. Musikgruppen aus Schweden, Finnland, Schottland und Sardinien waren dabei. Das Konzert im Rathaussaal, mehrere Auftritte, Festzug und Galaabend in der Jahnhalle bereiteten viel Freude.

Zuvor 1991 konnte unsere Damen-Gymnastik das 25-jährige Bestehen feiern. 1997 wurde die Tischtennisabteilung 50 Jahre alt und feierte dieses Jubiläum. Die Tennisabteilung erreichte 1993 einen Mitgliederhöchststand von 430 Mitgliedern.

Anfang der 90er-Jahre verstarben eine Reihe von verdienstvollen Mitgliedern. Alle können nicht aufgeführt werden. Nur beispielhaft seien genannt:
Horst Hofmann, Deutscher Fußball-Nationalspieler und langjähriger Trainer der SpVgg Jahn,
Anton Kraus im Oktober 1994, über 20 Jahre hinweg Hausmeister und Vereinswirt des Vereins,
Hans Höhlein, Erst-Mannschaftsspieler und einige Jahre 2. Vorstand,
Andreas Roth, unser letztes Gründungsmitglied und Hilmar Roth, Spielmannszugleiter.

1994 gelang der wohl größte sportliche Erfolg in der Vereinsgeschichte, der Aufstieg unserer 1. Fußballmannschaft in die höchste Liga, die in Bayern und Deutschland möglich ist, die Amateuroberliga, bei uns Bayernliga genannt. Eine ungeheure Begeisterung setzte ein. Günter Kraus, der selbst jahrelang für die SpVgg Jahn in der Landesliga spielte, war der Erfolgstrainer.

In den folgenden sechs Bayernligajahren wurden trotz großer, vor allerdings finanzkräftiger Konkurrenz, immer vordere Tabellenplätze erreicht. Zunächst trainierte Ex-Nationalspieler Alois Reinhardt, dann Ex-Bundesligaspieler Norbert Hofmann und im letzten Bayernligajahr der hervorragende Trainer Roland Seitz das Team.

1996 ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Der Deutsche Rekordmeister FC Bayern München gastiert vor 6.700 Zuschauern bei uns auf dem Jahnplatz. Es gab eine mehr als ehrenvolle 0:3 Niederlage. Die Zuschauer waren begeistert.

2000 kam das "Aus" für unseren Bayernligafußball. Peter Greif, inzwischen nach Peter Zdravkovic wieder 1. Vorstand, erkannte, dass der freiwillige Ausstieg aus der Bayernliga aus finanziellen Gründen nicht zu verhindern war, wenn die Existenz des Vereins gewahrt bleiben sollte. Der Wegfall von Ablösesummen durch eine plötzliche, nicht vorhersehbare Änderung der Wechselbestimmungen (sogen. Bosman-Urteil) brachte ein Minus von 80.000 DM, Rückzug des Hauptsponsors ein gleich großes Minus und Änderungen der gesetzlichen Bestimmungen (Wegfall des sogen. 630,- DM Gesetzes, Beiträge zur Berufsgenossenschaft) noch mal soviel. Da konnte man einfach nicht mehr mit der Bayernliga weitermachen. Schade, aber es ging wirklich nicht anders.

Im Jahre 2000 begann im Fußballseniorenbereich der Neuanfang in der Kreisklasse, nachdem unser Antrag auf Eingliederung in die Bezirksoberliga mit 4:5 Stimmen von den Verbandsgremien abgelehnt worden war.

Ein beispielloser Siegeszug setzte ein. In nur drei Jahren erreichten wir die Kreisklassen-, Kreisliga-, und Bezirksligameisterschaft, dreimal hintereinander Meister, sodass wir zur Zeit (2003 / 2004) in der Bezirksoberliga spielen können.

2002 und 2003 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten an unseren Liegenschaften. Plätze und Gerätehäuser wurden renoviert. Die Jahn-Kulturhalle Forchheim erhielt eine neue Heizung und Lüftung.

Erfreulich ist auch, dass wir ab 2002 wieder einen Annafestkeller bewirtschaften können, den idyllisch gelegenen ruhigen "Nostalgie- und Kulturkeller" der Brauerei Eichhorn, den Blümleinskeller.

Die SpVgg Jahn Forchheim e. V. ist im Jahr 2004 100 Jahre alt geworden. Ein Sportverein wie die SpVgg Jahn Forchheim übernimmt in unserer Gesellschaft viele Hilfsfunktionen. Er gibt den Bürgern, vor allem den Jugendlichen die Möglichkeit, Sport zu treiben und damit etwas für die Gesunderhaltung zu tun. Der Verein schafft eine Stätte der Begegnung, wo man sich mit anderen treffen, unterhalten, freuen, siege, verlieren und auch feiern kann. Für unsere Jugend leistet ein Verein, wie z. B. ein Sportverein, aber auch kirchliche, soziale oder andere Vereine unterstützende Erziehungsarbeit. Sie helfen und unterstützen Eltern und die Schule.

Vereine können zwar Elternhaus und schulische Einrichtungen niemals ersetzen, aber einen weiteren Erlebnisraum schaffen und so Toleranz, Disziplin und Verständnis für die Anschauungen und Nöte anderer vermitteln helfen. Vereine tragen Mitverantwortung in der Kommune und in der Gesellschaft - besonders für die Jugend.